Zum 250. Geburtstag des großen und wohl jedem bekannten Landschaftsmalers der deutschen Romantik, Caspar David Friedrich sind nicht gerade wenige Sonderausstellungen und diverse andere Ereignisse geplant. Anlässlich dieses Jubiläums bietet es sich geradezu an, eine „kleine Reise“ oder auch mehrere durch deutsche Lande zu machen, um eine speziell ihm gewidmete Veranstaltung zu besuchen. Aus der reichen Fülle konzentrieren wir uns auf einige wenige.
Zwei Bilder haben es nicht nur uns angetan.
► Caspar David Friedrich und das Göttliche „Ich bin keiner von den sprechenden Malern“
Mit ihren Gedanken zu diesen beiden bekannten Bildern in der Ausstellung vermittelt die Autorin gemäß ihrem Zitat „Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht“ das persönliche Erleben beim Betrachten dieser beiden Bilder von Caspar David Friedrich, gesehen in Verbindung mit der Natur und dem Göttlichen.
Dazu hier im Auszug:
„Doch da war eine Gewissheit in ihm, die ihm den Blick für den Zauber der Natur öffnete. Nicht die Menschenwelt war es, die ihn faszinierte, sondern jener Teil der Wirklichkeit, in dem er am unverfälschtesten das Wirken Gottes erblickte. Seine Wahrnehmung der Natur beruhte auf einem tief verwurzelten, offenbar unerschütterlichen Gottesglauben. Die Innigkeit der Empfindung, die sich in seinen Bildern ausdrückt, verdankt sich keiner Verehrung der Natur, sondern einer Verehrung dessen, was sich in der Natur nur zeigt. Die metaphysische Dimension seiner Bilder ist unmittelbar wahrnehmbar. Das verleiht ihnen ihre unvergleichliche Tiefe, das Gefühl des Betrachters, keine Abbilder, sondern Gleichnisse zu sehen.“
Zitat und Gesamtbeitrag von Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig in Communio
► Aus der digitalen Sonderausstellung 2 Min. Hörtext zum „Mönch am Meer“
► Glaubendes Schauen: Das Bild „Der Mönch am Meer“
Ebenfalls ein Hörbeitrag. Caspar David Friedrichs Bilder sprechen nicht nur den Kunstinteressierten an, was schon im eingangs erwähnten Beitrag zu lesen ist. Wohl kaum ein Betrachter bleibt unberührt beim Anblick dieser zuerst einfach anmutenden Bilder, die eben in dieser Schlichtheit ohne schmückendes Beiwerk auf das Wesentliche ihrer Aussage hinweisen.
In der Sendereihe „Aus Religion und Gesellschaft“ wird am 24. Januar 2024 u.a. beschrieben
„Es fordert noch immer heraus und lädt dazu ein, die Augen für ein ‚Sehen im Glauben‘ zu öffnen.“
20 Minuten, die uns dem Bild Caspar David Friedrichs näher bringen und unsere inneren Augen öffnen für ein anderes Sehen. Zur Sendung
► Caspar David Friedrich – Wanderer zwischen den Welten 52 Min
In der vortrefflichen ARTE-Sendung vom 10.10.2021 wird der Maler als „Mittler zwischen Mensch und Natur“ beschrieben. Die Zeichnungen und Landschaftsbilder mit den im sanften Ton gehaltenen Farben, insbesondere bei angebotenen Vergrößerungen einiger Museen, begeistern in ihrer Vielfalt der angestoßenen Gedanken auch heute noch so manche Menschen, was eigentlich in einer Zeit voller Umbrüche, Unruhe und Hektik kaum nachvollziehbar ist. Oder vielleicht gerade deshalb? Die Themen Sehnsucht, Einsamkeit, Alleinsein beschäftigen jeden Menschen zu irgendeiner Zeit seines Lebens. Sei es früh oder spät.
Zum Video
► Caspar David Friedrich: Der Wanderer über dem Nebelmeer 15 Min
Ähnliche Gedanken verwendet der Autor, ein Kunsterklärer, (was man gut gern wörtlich lesen darf) auch im nächsten Video. In nur knapp 15 Minuten wird eine Fülle an Informationen anschaulich beschrieben, dass man dieses Video gut ein zweites Mal anschauen kann, um vor allem die Einzelheiten insbesondere zum Bildaufbau und den Bildbeschreibungen – in Form und Farbe, Licht und Schatten bis hin zum Erkennen des Goldenen Schnittes – zu verinnerlichen. Zusätzlich ergänzt durch vortreffliche Erläuterungen zur Entstehungsgeschichte der Romantik und deren Ausprägungen sowie Zeitgenossen in Kunst und Literatur.
Eine andere Art der Bildbetrachtung mit einem guten Mix aus Kunst, Geschichte, pers. Betrachtung und Bildanalyse. Die in manch anderen Erklärungen ansonsten selten geübte Verbindung zur Gegenwart am Schluss kann ich nur hervorheben. Aufschlussreich und lehrreich!
Zum Video auf YouTube
► Aus der digitalen Sonderausstellung 2 Min. „Wanderer über dem Nebelmeer“
Wir wünschen Ihnen gute Gedanken und einen erlebnisreichen Kunstgenuss!
Margret Budde