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Den Reformationstag feiern 2018

Aktuell: Auch für 2019 gibt es wieder einen Beitrag zum Reformationsfest!

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Oder: 500 und ein Jahr später

Der morgige Tag ist für viele evangelische Christen -noch- ein besonderer Tag, in jedem Jahr. Und nach dem großen Jubiläum des letzten Jahres vielleicht wieder ein bißchen normaler. Oder doch nicht?

Nun, zunächst einmal haben die norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wieder einen Feiertag daraus gemacht (Sachsen hat das schon länger), die Arbeit ruht an diesem Tag. Das ist schon fast unnormal. Zudem, so sagt es wenigstens die EKD (Evangelische Kirche Deutschland), sei der Reformationstag seit dem letztjährigen Reformationsjubiläum wieder verstärkt im Blick der Gesellschaft. Da kann man nur hoffen, dass das auch stimmt, resp. die Kirchen nicht noch leerer sind. Um das zu erfahren, könnte man ja einmal bei einem der zahlreichen Gottesdienste und anderen Veranstaltungen reinschauen – und bleiben.

Flugschrift der EKD

Die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) jedenfalls hat für das diesjährige Reformationsfest eine „Flugschrift“ (wie es sich für uns Protestanten gehört) herausgegeben, mit der Partner in Politik, Zivilgesellschaft und Kultur zur gemeinsamen Gestaltung des Feiertags eingeladen werden. Es ist ein ganzes Magazin daraus geworden. Das Magazin soll Anregungen geben, wie Gemeinden den Tag der Reformation gestalten können. Etwa die „ChurchNight“, zu der zum Reformationstag auch in diesem Jahr bundesweit Zehntausende junge Menschen erwartet werden. Unter dem Slogan „Hell.wach.evangelisch“ befassen sich die Teilnehmer mit Kernbotschaften der Reformation, teilte das Evangelische Jugendwerk in Württemberg am Donnerstag in Stuttgart mit. Ein Jahr nach dem 500. Reformationsjubiläum sollen Themen wie Gnade, Freiheit und Bibel erneut ins Gedächtnis gerufen werden. Veranstalter an verschiedenen Orten planen deshalb eine „500+1-Party“, Kirchenkonzerte, Filmnächte oder bunte Kinder-Spiel-Stationen.

Aber es ist auch eine Fundgrube. In den Kapiteln Sola Gratia, Sola Fide, Sola Scriptura haben die Verfasser ein reichhaltiges Angebot historischer und gegenwärtiger Themen zur Reformation und zum Reformationstag. Blättern Sie doch mal durch: Reformationstag 2018 – Flugschrift als PDf-Download 

Wo feiern?

Die evangelische Kirche will aber mehr von den Reformationstagen, sie sollen nicht in konfessioneller Abgrenzung und Engführung, sondern in ökumenischer Geschwisterlichkeit und interreligiöser Weite sowie in Partnerschaft mit Akteuren aus der Zivilgesellschaft begangen werden, sie sollen den Geist eines „Tages der Reformation“ weit über den Kirchenraum hinaus tragen. Das ist sicherlich löblich. Und sonst, für mich, weniger jung, weniger gewillt an diesem Tag auf eine Party zu gehen mit entsprechend moderner (vielleicht) Kirchenmusik? Will sagen: ich möchte den Reformationstag begehen, am besten recht still, altbacken vielleicht. Es gibt zahlreiche Gottesdienste, aber leider nicht überall; und nicht einmal auch nur einen in einer Gesamtkirchengemeinde von drei Gemeinden mit vier Kirchen innerhalb der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg! Am Sonntag drauf ebenso nicht, denn da ist Familiengottesdienst zum Abschluss der Kinderbibelwoche. Ich weiß, auch löblich. Oder eben das Jahr nach dem großen Reformationsjubiläum, wieder normaler. Was also tun?

„Ein feste Burg ist unser Gott“

Also: Gottesdienstübertragungen (und drüber hinaus) im Radio hören!

Ein neuer Festtag für Norddeutschland NDR Kultur 8.40

Chormusik: Soli Deo Gloria – Reformationskantaten von J. S. Bach NDR Kultur, 21.00 Uhr

Evangelischer Gottesdienst  aus dem Doberaner Münster in Bad Doberan NDR info/DLF, 10.00 Uhr

Gottesdienst zum Reformationstag aus der Kirche St. Ansgari in Bremen-Schwachhausen (mit schöner Musik) Bremen Zwei, 10.00 Uhr

Kantate: Johann Sebastian Bach – Ein feste Burg ist unser Gott MDR Kultur, 6.30 Uhr

Evangelischer Gottesdienst aus der Frauenkirche Dresden MDR Kultur, 10.00 Uhr

Alles gut per Live Stream im Web zu hören. Oder auch per Satellit.

Fazit: Feiertag ist nur in den oben genannten Bundesländern und daher gibt es auch nur in den dort ansässigen Sendern Gottesdienstübertragungen. Schade für (Baden-)Württemberg, haben sich hier doch nicht wenige Reichsstädte sehr früh der Reformation zugewandt und konnten dies auch gegenüber Kaiser und Reich verteidigen. (mehr dazu z.B. hier:  Die Reformation im deutschen Südwesten                                                                                  Liegts an dem katholischen Ministerpräsidenten?  Und braucht es für einen Gottesdienst einen Feiertag im Sinne von arbeitsfrei?
Und schade für Bayern, ist der Ratsvorsitzende der EKD doch eben Landesbischof in Bayern. Haben die Kirchen nicht auch Sitz und Stimme in den Rundfunkräten? Ein wenig zu wenig erscheint da die Pressemitteilung vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zum Reformationstag, aber nachlesen kann man sie dennoch https: Pressemitteilung Reformationstag 2018, und vorlesen lassen kann man sie sich auch.

Habe ich was vergessen?

Ach ja, und dann ist ja auch noch Halloween, in der Nacht vom 31.10. auf den 01.11. Was das eigentlich ist und ob das etwas mit dem Reformationstag zu tun hat (nein!), beantwortet die Webseite der EKD auch sehr anschaulich: Halloween, in der Hoffnung, dass es hilft. In der „neuen Welt“ jedenfalls gibt es viel Halloween und wenig Reformationstag, ich konnte mich letzte Woche davon überzeugen:

Halloween in New York (zum Vergrößern bitte ins Bild klicken)

Fotos privat

Ellen Salverius-Krökel

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