Eigentlich hatte ich nur von einer kleinen Form der Literatur im Radio berichten wollen und eigentlich auch von einem anderen Thema darin. Aber dann bin ich bei der Suche nach dem ersten Teil der Folge auf das Thema des letzten Monats gestoßen: Kiew im Januar. Und da die Ukraine ja nun schon seit Monaten mit Besorgnis erregenden Nachrichten unsere Tage begleiten, kann es eigentlich nicht schlecht sein, mehr über dieses Land zu erfahren. Und das ist zum Glück oft, sehr oft, auch positiv, anregend und neue Welten eröffnend.
Wie man das machen kann, läßt uns Deutschlandradio Kultur hören. Der Sender betreibt eine Rubrik „Originalton“, in der kleine Formen erprobt werden und mit den Möglichkeiten des Radios spielen: eine tägliche Rubrik in der Sendung „Lesart“ – kurze Texte, um die Schriftsteller gebeten werden. Im Januar also war das Katja Petrowskaja, Bachmann-Preisträgerin 2013, die ihre Geburtsstadt Kiew porträtiert; sie sagt dazu: „Osteuropäer haben eine oft deplatzierte Fähigkeit, sich zu freuen und zu feiern“. Was das bedeutet, kann man hier wunderbaren erfahren, herausgekommen sind Eindrücke jenseits der Nachrichtenberichterstattung.
Ihre Themen sind z.B. Menschen, die sich jeden Sonntag an einer Metro-Station treffen und zu tanzen, die ost-ukrainischen Flüchtlingen helfen und auch noch Fröhlichkeit verbreiten können, oder der Dnjepr, der die Stadt in zwei Teile trennt oder uns erzählt uns von ukrainischen Schriftstellern wie Taras Schewtschenko, denn wer kennt den schon.
Die sechs Folgen können im Januar 2023 nur noch nachgelesen werden, leider: am besten Sie rufen per Link die sechste Folge auf, scrollen nach unten und finden dort die Folgen 1 – 5: Kiew im Januar(6)
Ellen Salverius-Krökel