Einen neuen Beitrag zu den Rauhnächten vom 28.12.2021 findet man im aktuellen Blog oder hier
Der 27. Dezember ist der Gedenktag des Apostels Johannes. Er war der Lieblingsjünger Jesu. Seinem Evangelium wird besondere Zauberkraft zugeschrieben, was im Brauchtum dann seinen Niederschlag finden sollte. Die Legende von Johannes sagt, er habe einen Giftkelch gleert, ohne daran gestorben zu sein. So wird an seinem Gedächtnnistag Wein (weiß) in der Kirche geweiht.
Es gab Weihnachtsbräuche wie das Würstesammeln und Geschenke an die Patenkinder, letzteres hatte wohl damit zu tun, dass Johannes sich die Gnade erbeten hatte, am jüngsten Tag die ohne Taufe gestorbenen Kinder in den Himmel führen zu dürfen, zumal sein Gedenktag dem der „unschuldigen Kindlein“ (28.Dez.) unmittelbar vorhergeht. Darüber hinaus zeigen sich an diesem Tage Bräuche, die auch an den benachbarten Tagen geübt werden.
Tradition war auch, dass mancherorts an diesem Tag Mägde und Knechte ihre Stellung wechselten. Sie verabschiedeten sich bei einem Tanzabend. Am Johannistag führt der Mann seine Frau aber auch in das Gasthaus aus und lud sie zum Essen ein (er“dingt“ seine Frau für das kommende Jahr). Bei dieser „Weiberdingete“ zahlte die frau den Wein, womit sie zustimmte und sich für das nächste Jahr verpflichtete.
Und wenn von Arbeit gesprochen wird, so darf nicht unerwähnt bleiben, dass in dieser Zeit nicht gearbeitet werden durfte, natürlich bis auf die notwendigsten Arbeiten rund um das Vieh. Das Arbeitsverbot galt übrigens auch für die Frauen, weswegen so viel Gebäck und Brot schon vor Weihnachten gebacken werden mußte. Darüber hinaus war man in der Weihnachtszeit überaus gastlich. Nicht nur Essen und Trinken, auch Musizieren, Singen und Spielen waren weit verbreitet.
Auch der Johannestag ist in die Sagenwelt eingegangen, so dass wir Ihnen gerne eine davon, zum Johannessegen, zur Lektüre mitgeben möchten.
Als PDF Kraft des Johannessegen
Ellen Salverius-Kröekel