Auf dem Weg durch Potsdam
Kopf hoch! Ja, dieser Empfehlung kann ich nur zustimmen. Ein Gang durch viele Innenstädte und vornehmlich durch Fußgängerzonen ist bei fast jedem wohl beliebt. Entdeckt man dort nicht nur die Geschäfte mit ihren zum Kauf animiernden Angeboten, sondern auch so manche Kostbarkeit. Hierbei meine ich in erster Linie die Dinge, die eher nicht sofort in den Blick fallen wie eine große Statue, sondern die oftmals etwas versteckten.
Sah ich doch im letzten Jahr hier in Münster beim Betrachten der ziemlich oben angebrachten Weihnachtsdekoration eine kleine Figurengruppe just auf einem kleinen Pfeilervorsprung ein wenig oberhalb meines Kopfes. Und wer bummelt schon durch die Stadt mit dieser Kopfhaltung. Ist genauso gefährlich, wie der nach unten geneigte Kopf. Schwieriger wahrzunehmen sind in der Tat die Abbildungen, über die größere Menschenmengen laufen, Gedenkplatten oder anderweitig flach gestaltete Hinweisplatten und solche Abbildung, wie in Wien gefunden.
Bei meinem letzten Besuch der Potsdamer Innenstadt fiel eine Darstellung gleich schon wenige Schritte davor in den Blick. Nur immer kleine Ausschnitte konnte ich erkennen zwischen den vielen Beinen der Fußgänger, die an diesem Tag durch die Innenstadt flanierten, sich unterhielten oder die schönen Häuserfassaden bewunderten. Die Blicke gingen rechts und links, und niemand vor unserer Gruppe kümmerte sich um dieses helle Gebilde im ebenen Pflaster. Vielleicht wissend, was es bedeutet, vielleicht aber hatten sie dieses auch nicht wahrgenommen. Quer über den breiten gepflasterten Bürgersteig schien ein helles Band gelegt zu sein, mehrere Meter lang mit dunklen markanten Buchstaben. Wir blieben stehen. Ich war froh, endlich meine Bilder machen zu können.
Wenige Meter weiter sahen wir, worauf diese Schrift aufmerksam machte. Wir hatten es geahnt.
Diese Worte mögen uns immerfort Mahnung sein.
Margret Budde