500 Jahre Reformation: Feiern oder Gedenken?
Das Reformationsjubiläum ist nun schon in vollem Gange, aber manchmal überkommt es einen dann doch immer auch mal wieder zu fragen, ob man dieses Jubiläum denn feiern oder – nur – gedenken solle. Genau diese Gedanken stecken auch hinter einem Diskussionsforum, dass im Rahmen des Deutschen Historikertages 2016 in Hamburg. Mann könnte auch fragen: was hat uns die Reformation heute zu sagen?
Soll also die Spaltung der Kirche und die gesellschaftlichen Umbrüche, die bis heute fortwirken, 500 Jahre danach gefeiert werden? Darüber sind sich Kirchen, Politik und Geschichtswissenschaft nicht einig.Die kirchlichen und staatlichen Aktivitäten zum „Luther-Jahr“ seien ein Musterfall für dieses problematische Verhältnis, sagte der Reformationshistoriker Pohlig aus Münster auf dem Podium. Es geht um die Reformation, aber auch um sehr viel Politik, auch heutige Politik. Und es geht darum, was eigentlich der Inhalt dieses Jubiläums ist oder sein soll. Da scheinen sich Politik, Kirche und Wissenschaft nicht einig. Neben bei gibt es noch den einen oder anderen Blick auf vergangene Jubiläen, z.B. der DDR. So also diskutierten unter dem Titel „Sinn und Unsinn des Reformationsjubiläums“ der evangelischen Kirchenhistorikern Prof. Dr. Anselm Schubert aus Erlangen und Prof. Dr. Thomas Kaufmann aus Göttingen sowie der Historiker Matthias Pohlig aus Münster und der Bonner Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Udo di Fabio. Das war schon am 31. Oktober 2016, da war das Jubiläumsjahr noch gar nicht im Gange, aber hoch interessant ist es immer noch, und hoch aktuell.
Ellen Salverius-Krökel