Manch einer nennt sich, wenn er oder sie sich denn so fühlt, gerne auch mal Weltbürger. Das bedeutet wohl weltoffen zu sein. Aber vielleicht auch heimatlos? Jedenfalls verbinden viele damit eher etwas positives. Seltener hört man da, dass sich jemand als Europäer/-in bezeichnet und als Heimat Europa hat. Denn wie, so kann man sich fragen, kann ein ganzer Kontinent, zudem ohne festgelegte Ostgrenze, Heimat sein. Nagut, die Welt dann auch nicht, oder schon lange nicht, aber da geht es vielleicht eher um eine Haltung. Jedenfalls kann man bei der Heimat Europa nicht von dem eher engeren Verständnis von Heimat ausgehen, also typische Lanschaften, regionale Eigenheiten, Traditionen oder die diversen kulinarischen Besonderheiten.
Bedenkt man aber wieviele Menschen schon immer in Europa „umherziehen“, von ihrem Geburtsort vertrieben hin zu einem Zufluchtsort, der dann zur „neuen“ Heimat werden soll -oder muß. Läßt sich darauf, so fragt ein Hörfunk-Feature des SWR, ein europäischer Heimatbegriff gründen? Und was, so fragen die Autoren, erleben die Menschen diesbezüglich besonders in den Metropolen Europas? Vielfalt in Einheit ist ein oft gehörtes Schlagwort. Aber was bedeutet es und wie kann diese Lebensform erhalten werden?
Vielleicht besser erst einmal gefragt: „Was ist eigentlich Europa? Ein Wirtschaftsraum, ein Hort abendländischer Kulturen, die Wiege globalen Handelns und Denkens? Jürgen Wertheimer, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Tübingen, mit Antworten jenseits üblicher Klischees.“ (SWR2) Die Sendung gehört(e) zur Reihe SWR2 Aula: Wissen
Ellen Salverius-Krökel